Obwohl der Titel der Konferenz “2018 – Das Jahr der Oder. Positiver energetischer EinFLUSS” auf die Königin der schlesischen Flüsse verweist, war die eigentliche Protagonistin der zweitägigen Begegnung die deutsche Emscher. Der fast 80 Kilometer lange Fluss, der das Ruhrgebiet östlich des Rheins durchquert, galt noch bis vor kurzem als das am stärksten belastete “Industrieabwasser in Europa”. Künstlich begradigt, in Beton eingefasst bot sie – nicht wie früher – keine Lebensgrundlage für zahlreiche Pflanzen und Tiere und auch für Menschen konnte sie kaum als Erholungsgebiet dienen. Die Emscher beförderte über viele Jahre Massen von stinkenden Chemikalien in den ebenfalls verseuchten Rhein. Erst mit der Gründung der Emschergenossenschaft wurde ein langfristiges, generationenübergreifendes Projekt zur Wiederherstellung der ursprünglichen, natürlichen Form des Flusses in die Wege geleitet. Die beeindruckenden Resultate dieser Bemühungen, wie die natürlichen Mäander, üppige Küstenwiesen, wiedergeborene Artenvielfalt und, allem voran, saubere Gewässer können Vorbild sein für alle schlesischen Kommunen. Ganz zu schweigen von aussergewöhnlichen Ideen für die umliegende Infrastruktur, wie z.B. Polder in Form von Safariparks, in die bei Bedarf das überschüssige Wasser entweichen kann. Nicht zu vergessen auch die Amphitheater, die, dort, wo sich früher Überbleibsel der ehemaligen Kläranlagen befanden, jetzt mit bunten Graskompositionen bepflanzt sind. Auch als Dolmetscherinnen in der Kabine konnten wir etwas von dem magischen Zauber des zum neuen Leben erwachten Flusses spüren. Die Emscher zog uns mit ganzer Kraft in ihre Bahn…
Emscher ODER positiver EinFLUSS in Kattowitz
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